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Chronische Dickdarmdurchfälle

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Von chronischen Dickdarmdurchfällen spricht man bei komplexen, wiederkehrenden Erkrankungen von längerer Dauer (über 3 Wochen). Die meisten dieser Erkrankungen lassen sich nur schwer, häufig nur mit invasiven Biopsieentnahmen genau diagnostizieren.

Bevor solche Diagnostikmaßnahmen in Betracht gezogen werden, müssen diverse Differentialdiagnosen ausgeschlossen worden sein: Parasitenbefall und Dysbakteriosen über Kotuntersuchungen, Hypoadrenokortizismus über Cortisolbestimmungen (mit oder ohne ACTH-Stimulationstest), Erkrankungen von Leber- oder Bauchspeicheldrüse über Blutuntersuchungen.

Sowohl Röntgen- als auch Ultraschalluntersuchungen müssen durchgeführt werden um Fremdkörper, Ileus (Einstülpung des Darms) oder Megakolon (Dickdarmteil ohne ausreichende Peristaltik) ausschließen zu können.

Auch eine hypoallergene Diät kann im Rahmen einer "Eliminationsdiät" versucht werden. Bringen all diese Untersuchungen und Tests keine definitive Diagnose oder Besserung, liegt das Vorliegen einer „IBD-ähnlichen“ Kolitis nahe.

Die genaue Diagnose chronischer Dickdarmdurchfälle ist sowohl für Tierbesitzer als auch Tierärzte sehr herausfordernd.

Der Komplex dieser Erkrankungen, welche meistens nur durch unterschiedliche histologische Erscheinungsmuster unterschieden werden können, wird als „Chronisch-idiopathische Kolitis“ bezeichnet. Hierzu zählen:

  • Granulomatöse Kolitis (Morbus-Crohn-ähnlich): Hierbei finden sich vor allem Makrophagen und Histiozyten in der Wand des Dickdarms, welche aufgequollen und entzündet ist.
  • Ulzerative Kolitis (histiozytäre Boxer-Kolitis): In der Darmmukosa finden sich vor allem Plasmazellen sowie Lymphozyten sowie ausgeprägte Ulzerationen, welche auch für erhebliche Blutungen sorgen können. Im Blutbild zeigt sich häufig eine regenerative Anämie. Klassischerweise sind jüngere Boxer sowie französische Bulldoggen betroffen.
  • Eosinophile Kolitis: Es zeigen sich im histologischen Bild Massen an eosinophilen Granulozyten, welche zu regelrechten Granulomen heranwachsen können. Diese Granulome lassen sich z.T. im Rektum fühlen. Es besteht häufig eine Eosinophilie im Blut. Da sich die Erkrankung auf den gesamten Magen-Darm-Trakt erstrecken kann können Erbrechen und Durchfall mit oder ohne Blutbeimengungen auftreten.
  • Lymphoplasmazelluläre Kolitis: Wie beim IBD-Komplex ist die Lymphoplasmazelluläre Kolitis auch im Dickdarmbereich die häufigste idiopathische Störung. Das histologische Bild zeigt Lymphozyten und Plasmazellen, die Erkrankung kann sich entlang des gesamten Magen-Darm-Traktes ausbreiten. Erbrechen, Durchfall, Apathie, Austrocknung und Abmagerung sind möglich.

Die Therapie chronischer Dickdarmdurchfälle richtet sich nach der Ursache, was eine genaue Diagnose so wichtig macht. Lokale Entzündungshemmer und Antibiotika wie Metronidazol oder Sulfasalazin, Mastzellinhibitoren wie Chromoglicinsäure, Glukokortikoide wie Prednisolon oder Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Ciclosporin werden eingesetzt. Das Immunsystem ist meistens "ausser Kontrolle" und entscheidend an der Ausprägung der Erkrankung mitbeteiligt, deshalb ist muss nach Expertenmeinung die ausreichende Versorgung mit EPA sichergestellt sein. In humanmedizinischen Studien konnte Die Fütterung sollte möglichst hypoallergen sein. Akute Durchfallphasen können mit Bentonit und Eichenrinde schneller kontrolliert werden.