Demodex (Haarbalgmilben)
Eine Demodikose zählt zu den unangenehmsten Erkrankungen des Hundes und kommt auch bei Katzen vor.
Die Haarbalgmilbe kommt auch bei gesunden Säugetieren in einem geringen Maße vor, vermehrt sich jedoch bei Vorliegen von anderen Hauterkrankungen oder Störungen des Immunsystems innerhalb kürzester Zeit sehr stark.Dabei verursacht Demodex canis einen hochgradigen Juckreiz. Unterschiedliche Stellen können betroffen sein, die Haut schuppt meistens und ist gerötet. Auch Sekundärinfektionen kommen vor. Die Diagnose wird durch ein Hautgeschabsel gestellt, welches mikroskopisch untersucht wird.
Eine Demodikose wird in unterschiedliche Formen unterteilt:
A. Lokalisierte Demodikose
Eine lokale Domedikose zeigt sich durch fokale oder multifokale, meist ovale Flächen mit haarloser oder schwach behaarter Haut, die häufig gerötet ist. Der lokale Juckreiz ist unterschiedlich stark ausgeprägt.
Die lokale Form der Demodikose kann sowohl spontan (vor allem bei Junghunden) als auch iatrogen (v.a. durch eine immunsuppressive Therapie) entstehen.
Eine Therapie ist selten nötig, meist kommt es zur Spontanheilung. Dadurch kann der Verlauf auch gegenüber einer erblichen Demodikose abgegrenzt werden. Soll doch behandelt werden, sind Spot-on-Präparate oder Sarolaner die beste Wahl.
B. Erbliche generalisierte Demodikose
Bedingt durch einen Defekt der T-Lymphozyten neigen einige Hunde zu einer generalisierten Demodikose. Hierbei kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung der Haarbalgmilben und im weiteren Verlauf zu einer massiven Dermatitis. Unbehandelt kann diese schwere Verlaufsform tödlich enden.
Es zeigen sich zu Beginn Haarverlust, Schuppen und Rötung der Haut sowie Juckreiz. Nach kurzer Zeit bildet sich Pusteln und Verhornungen, es kommt zu bakteriellen Sekundärinfektionen.
Die Therapie ist langanhaltend und umfasst Badebehandlungen mit Amitraz, Spot-ons oder orale Antiparasitika sowie begleitend Antibiotika und Omega-Fettsäuren. Vor allem der Zugabe von EPA und GLA werden positive Erfolge bescheinigt.
C. Erworbene generalisierte Demodikose
Durch Störungen der normalen Hautfunktion aufgrund von Infektionen, hormonelle Imbalancen, Fettsäurenmangel, Zinkmangel, Tumoren oder andere Hautprobleme kann es zu einer spontanen, dramatischen Vermehrung von Demodex canis kommen. Hierbei entsteht eine generalisierte Form einer Dermatitis mit Pusteln, Plaques und Verhornungen. Manchmal entsteht auch erst eine Demodikose und die zugrunde liegende Krankheit wird erst später manifest.
Die Therapie sollte stets eine Abstellung der Grundursache beinhalten. Langanhaltende und umfassende Badebehandlungen mit Amitraz, die Anwendung von Spot-ons oder orale Antiparasitika sowie begleitend Antibiotika und Omega-Fettsäuren werden angewandt. Neben EPA zählen hierzu DHA und GLA sowie die „Haut-Nährstoffe“ Biotin, Lycopin (Tomatenextrakt) und Zink.