Hauterkrankungen beim Hund (allgemein)

Hund-Juckreiz

Haarausfall, Juckreiz, gerötete Haut… welcher Hundebesitzer kennt diese Probleme nicht. Insbesondere Juckreiz zählt zu einer starken Belastung des Alltags. Häufig sind wunde Stellen, Kratzwunden oder Verletzungen durch Bisse („Automutilation“) eine folge von starkem Juckreiz. Diese Verletzungen können sich entzünden und verstärken den bestehenden Juckreiz - ein Teufelskreis („Circulus virtuosus“) entsteht.

Ursachen für Juckreiz gibt es viele: Ektoparasiten (Flöhe, Grabmilben (Demodex), Räudemilden (Sarcoptes), Raubmilden (Cheyletiella)), verschiedenste Allergien, Atopie, Lupus, Zink- oder Biotinmangel, Fettsäuremangel oder -ungleichgewicht, Tumore, Bakterien, und und und… Die korrekte Ab- und Aufklärung von Hautproblemen und Juckreiz gehört zu den komplexesten Themengebieten in der Tiermedizin.

Wenn die Ursache des Juckreizes bzw. des Hautproblems nicht bekannt ist, sollte eine Abklärung beim Haustierarzt erfolgen. BIs dahin gibt es jedoch mehrere wertvolle Fütterungsbestandteile, welche für die Haut besonders hilfreich sein können. Diese Inhaltsstoffe haben wir in unserem Produkt CaniMove dermal zusammengefasst. CaniMove dermal enthält speziellen Fettsäuren (GLA aus Borretschöl, EPA und DHA aus Fischölen) und Nährstoffe (Zink, Biotin, Lycopin, Vitamin D), welche die Haut ideal versorgen. Nach einer ausreicheneden Versorgung mit diesen Vitalstoffen können viele Dermatosen (Haut-Erkrankungen) besser behandelt werden.

CaniMove dermal ist in zwei Größen verfügbar: in der mini-Variante für kleine Hunde bis maximal 15 kg Körpergewicht und in der großen Variante ab 10 kg Körpergewicht. CaniMove dermal ist eine ölige Grundsubstanz, welche sowohl von hypoallergenen Fisch-Gelatine-Kapseln als auch von Blisterfolie luft- und lichtdicht umschlossen ist. Anderns als in normalen Öl-Flaschen bleiben unsere Öl-Konzentrate so dauerhaft stabil und geschützt vor Oxidation durch Licht oder Luft.

Borretsch-Öl ist das einzige Öl mit einem GLA-Gehalt von mehr als 20% und hat gute Ergebnisse bei verschiedenen allergischen Problemen zeigen können (Qhoc KP, Pascaud M – Effects of dietary gamma-linolenic acid on the tissue phospholipids fatty acid composition and the synthesis of eicosanoids in rats. Ann Nutr Metab 1996; 40(2): 99-108. https://doi.org/10.1159/000177901).

Eine Kombination mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA verbessert die Wirksamkeit von GLA aus Borretschöl noch weiter (Sture GH, Lloyd DH – Canine atopic disease: therapeutic use of an evening primrose oil and fish combination. Vet Rec 1995; 137:169-170. http://dx.doi.org/10.1136/vr.137.7.169). Diese mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren können also Hautentzündungen reduzieren und zudem die Integrität des Wasser-Lipid-Films der Haut wiederherstellen. Dies scheint sekundär auch die baktierielle Besiedlung der Haut zu minimieren.

Auch eine Kombination von GLA, EPA und DHA mit Kortison ist möglich, wenn eine solche Therapie notwendig ist: Die Anwendung dieser Fettsäuren ermöglicht meist eine Dosisminderung von Kortikoiden beim Hund (Saevik B, Bergvall K, Holm BR et al. - A randomized, controlled study to evaluate the steroid sparing effect of essential fatty acid supplementation in the treatment of canine atopic dermatitis. Vet Dermatol 2004; 15(3): 137-145. https://doi.org/10.1111/j.1365-3164.2004.00378.x).

Bei beginnender Caniner atopischer Dermatitis (CAD) kann der Einsatz dieser PUFA/MUFA (GLA, EPA, DHA) das Krankheitsgeschehen positiv beeinflussen (Abba C, Mussa PP, Vercelli A et al. - Essential fatty acids supplementation in different-stage atopic dogs fed on a controlled diet. J Anim Physiol Anim Nutr (Berl) 2005; 89(3-6): 203-7. https://doi.org/10.1111/j.1439-0396.2005.00541.x).

Viele Veterinärdermatologen empfehlen aus diesem Grund insbesondere für Risikorassen wie West-Highland White Terrier, Französische Bulldoggen oder Shar Pei die prophylaktische Fütterung von GLA, EPA und DHA in ausreichender Menge.

Biotin (Vitamin B7) wird auch als Vitamin H bezeichnet - Das Vitamin für die Haut. Biotin ist unverzichtbar für Hautgesundheit und spielt auch im Stoffwechsel von GLA, EPA und DHA eine große Rolle. Eine Kombination mit diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren erscheint daher sehr sinnvoll. In der Tiermedizin ist die Bedeutung von Biotin auf den Hautstoffwechsel und seine Bedeutung für eine optimale Gesundheit und Regeneration der Haut und der Haare gut erforscht worden (Fromageot D, Zaghroun P - Intérêt potentiel de la biotine en dermatologie canine. Rec Méd Vét 1990; 166(21): 87-94.).

Eine Fütterung von Zink in Kombination mit Omega-6-Fettsäuren verbessert den Fellglanz und reduziert die Schuppenbildung signifikant (Marsh KA, Ruedisueli KL, Coe SL et al. - Effects of zinc and linoleic acid supplementation on the skin and coat quality of dogs receiving a complete and balanced diet. Vet Dermatol 2000; 11: 277-284. https://doi.org/10.1046/j.1365-3164.2000.00202.x).

Viele Hunderassen können auch an einer sogenannten Zink-responsive Dermatose erkranken: hier führt eine Supplementierung mit Zink zu einer Verbesserung der Keratinisierung und des Hautbildes.

Ein Mangel an Zink wird am Häufigsten durch die Fütteurng von Phytaten beobachtet: dies sind Pflanzeninhaltsstoffe, welche Zink binden. Auch ein Überschuss an Calcium im Futter kann die Aufnahme von Zink blockieren.
Da die Zinkaufnahme durch die Verwendung von Aminosäure-Chelaten deutlich verbessert werden kann, verwenden wir in CaniMove dermal Zinkbisglycinat (Lowe JA, Wiseman J - A comparison of the bioavailability of three dietary zinc sources using four different physiologic parameters in dogs. J Nutr 1998; 128(12 Suppl): 2809S-2811S. https://doi.org/10.1093/jn/128.12.2809S). Bei Zinkbisglycinat ist Zink an die Aminosäure Glycin gebunden und kann leicht vom Organismus resorbiert werden. Weitere Vorteile: Die Aufnahme von Zink wird weder von Phytaten noch vom Calcium-Gehalt der Nahrung beeinflusst (Ganida P, Bour D et al - A bioavailability study comparing two oral formulations containing zinc (Zn bis-glycinate vs. Zn gluconate) after a single administration to twelve healthy female volunteers. Int. J. Vitam Nutr Res. 2007. 77(4):243-8 https://doi.org/10.1024/0300-9831.77.4.243).


Das aus Tomatenextrakt gewonnene Carotinoid Lycopin ist einer der stärksten antioxidativ wirkenden Schutzstoffe für Mensch und Tier. (Agarwal A, Shen H, Agarwal S, Rao AV - Lycopene content of tomato products: Its stability, bioavailability and in vivo antioxidant properties. J. Med. Food 2001; 4/1: 9 – 15 https://doi.org/10.1089/10966200152053668). Die Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Lycopin konnte bereits nachgewiesen werden (Nitschke N, Der Einfluss der Carotinoide Lycopin und Lutein auf den antioxidativen Status des Hundes, Diss. d. LMU Münschen, 2005). Die Resorption und Wirkung von Lycopin scheint sich durch die Kombination mit Ölen wie in CaniMove dermal enthalten deutlich zu verbessern.

Vitamin D ist der Trivialname für Cholecalciferol. Dieses Vitamin ist entscheidend am Calciumstoffwechsel beteiligt. Während in der Human- und Tiermedizin über viele Jahrzehnte ausschließlich diese Funktion gelehrt wurde, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse eine Vielzahl an weiteren Funktionen, welche momentan noch Gegenstand vieler Untersuchungen sind. Vitamin D ist in CaniMove dermal aufgrund von vier Gründen enthalten:
Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Professor Müller von der LMU München konnte zeigen dass die Fütterung von Vitamin D bei Hunden mit Atopischer Dermatitis einen signifikanten Rückgang des Juckreizes bewirkte.
Vitamin D wird unter anderem in der Haut aktiviert. Bei Hautschädigungen (Dermatosen) kann es somit zu einer Unterversorgung mit Vitamin D kommen (Winhold A - Einfluss unterschiedlicher UV-Bestrahlungssysteme auf den 25-Hydroxyvitamin D-Serumspiegel und andere Gesundheitsparameter, Diss. d. Universität des Saarlandes, 2013).
Vitamin D wird eine wichtige Rolle bei der Immunmodulation und der Kontrolle hormoneller Systeme zugeschrieben. Ein Einsatz von Vitamin D bei Dermatosen erscheint somit ratsam (Autier P, Boniol M et al - Vitamin D status and ill health: a systematic review. The Lancet 2014 2/1: 76 – 89. https://doi.org/10.1016/S2213-8587(13)70165-7).
Vitamin D scheint den Effekt von Glucocorticoiden (Kortison) deutlich zu verstärken. Da bei Dermatosen Kortison zu den am Häufigsten eingesetzten Medikamenten zählt, ist in CaniMove dermal Vitamin D enthalten (Zhang Y, Leung DY, Goleva E - Anti-inflammatory and corticosteroid-enhancing actions of vitamin D in monocytes of patients with steroid-resistant and those with steroid-sensitive asthma. J Allergy Clin Immunol 2014 133:1744–1752. https://doi.org/10.1016/j.jaci.2013.12.004).

Das Fazit von uns (und von vielen Veterinär-Dermatologen):

Die Korrektur diätetischer Imbalanzen (insbesondere die ausreichende Versorgung mit Zink, Biotin und mehrfach ungesättigten Fettsäuren) ist auch nach Expertenmeinung in der Veterinärdermatologie mit entscheidend für den langfristigen Erfolg jeder dermatologische Therapie.