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Diabetes mellitus

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Unter Diabetes mellitus versteht man eine Entgleisung des Zuckerhaushalts. Die Erkrankung wird auch als Honigharnruhr bezeichnet. Man unterscheidet Typ-I und Typ-II Diabetes.

Im gesunden Organismus wird der Blutzucker (Glucose) sehr präzise gesteuert: Nach der Aufnahme von Futter kommt es in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zur Freisetzung von Insulin. Insulin ist für die Aufnahme des Blutzuckers zuständig: fehlt Insulin kommt es zur Erhöhung des Blutzuckers. Wird Insulin freigesetzt kommt es zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels.

Umgekehrt reagiert der Körper auf einen niedrigen Blutzuckerspiegel mit der Freisetzung von Glucagon, Adrenalin, Cortisol und STH. Dadurch kommt es sowohl zur Freisetzung von gespeicherter Glucose als auch zu einer Mobilisierung von Speicherfetten. Auch ein Hungergefühl setzt ein.


Es lassen sich verschiedene Diabetes-Typen unterscheiden:
A. Typ-I-Diabetes
B. Typ-II-Diabetes
C. Sekundärer Diabetes (oder Typ-III)

A. Typ-I-Diabetes
Diese Diabetesform wird bei Katzen sehr selten, beim Hund häufig gesehen und beschreibt die Zerstörung der Betazellen des Pankreas durch Antikörper. Es handelt sich dann also um eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Es kommen allerdings auch Formen ohne die Bildung von Antikörpern vor. Der Typ-I-Diabetes kann (wie beim Menschen) somit in eine auto-immune Form (Typ-I-a) und eine idiopathische Form (Ursache unbekannt, Typ-I-b) unterschieden werden.

B. Typ-II-Diabetes
Hierbei kommt es zu einer sogenannten Insulinresistenz. Diese ist nicht durch einen Mangel an Insulin gekennzeichnet, sondern durch eine reduzierte Empfindlichkeit der Zielzellen gegenüber Insulin. Diese Diabetesform verläuft relativ langsam: zu Beginn kann der Organismus die verringerte Empfindlichkeit durch eine erhöhte Produktion ausgleichen. Nach und nach verschlimmert sich jedoch der Zustand des Patienten, auch da immer mehr Betazellen absterben. Bis die Krankheit bei einem Tier ausbricht und Symptome verursacht, müssen etwa 80% der Betazellen abgestorben sein.
Die Ursache für einen Typ-II-Diabetes kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel genetische Defekte, Progesteron- oder Cortisontherapien. Die häufigste Ursache ist jedoch ganz klar Übergewicht.

C. Sekundärer Diabetes
Diese Diabetesform tritt als Begleiterkrankung diverser Erkrankungen auf. Hierzu zählen die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), der Hyperadrenokortizismus (Cushing-Syndrom), Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) oder Pankreasinsuffizienzen. Durch die zugrundeliegende Erkrankung kommt es zu einer Störung im Glucosestoffwechsel.

Bedingt durch die enorme Bedeutung von Insulin und Glucose kann ein Diabetes sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen.

Die häufigsten Symptome sind vermehrtes Trinken (Polydipsie), vermehrtes Urinieren (Polyurie) und Heißhunger (Polyphagie) bei gleichzeitiger Abmagerung. Ein über längere Zeit unbehandelter Diabetes kann zudem schwere Komplikation auslösen und Nieren, Augen und Nerven schädigen. Eine sichere Diabetes-Diagnostik kann durch Kontrolle von Blutzucker und Langzeitzuckerwerten relativ einfach erfolgen.

Die Behandlung eines Diabetes umfasst mehrere Komponenten: zum einen muss die Fütterung optimiert werden, zum anderen muss (meistens) Insulin von Außen zugefügt werden. Über dies hinaus kann versucht werden die Erkrankung mit Medikamenten zu beeinflussen.
Insulin gibt es in verschiedenen Formen, es wird betroffenen Tieren gespritzt. Die Technik der Injektion ist leicht erlernbar und schmerzfrei - jeder Besitzer kann die Behandlung erlernen. Auf die zusätzliche Gabe von Zuckerregulierenden Tabletten kann fast immer verzichtet werden.
Die modifizierte Fütterung nach Empfehlung der IRIS (International Renal Interest Society) umfasst einen reduzierten Protein-, Phosphat- und Natriumgehalt im Futter sowie eine deutlich erhöhte Fütterung von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere von EPA.