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Pankreatitis (Entzündlung der Bauchspeicheldrüse)

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Die Pankreatitis wird sowohl bei Hunden als auch Katzen häufig beobachtet. Die Erkrankung kann durch mehrere Faktoren oder deren Kombination ausgelöst werden.
Zu Beginn einer Pankreatitis kommt es nach aktueller Lehrmeinung zu einer Aktivierung von Verdauungsenzymen innerhalb der Drüse und nicht, wie eigentlich korrekt, im Darm. Insbesondere Trypsin wird freigesetzt, dadurch auch Chymotrypsin, Lipasen und Elastasen. Diese Enzyme führen dann zu einer Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse (Autolyse). Hierdurch kommt es zu schweren Entzündungen, Hypoxie und der Freisetzung von Radikalen.

Folgende Faktoren können die Entstehung einer Pankreatitis begünstigen:
- Sehr fettreiche Ernährung
- Fettleibigkeit, wenig Bewegung, chronische Hyperlipidämie (Triglyceridämie)
- Darmentzündung des Dünndarms
- Thrombosen, Zirkulationsstörungen
- Verlegung des Ausführungsganges der Bauchspeicheldrüse
- Immunologische Erkrankungen, Antikörperbildung gegen Pankreasgewebe
- Medikamente (Kortison, Sulfonamide, Bromide)

Die Symptome bei einer Pankreatitis variieren. Bei einer leichten Pankreatitis dominieren Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Appetitlosigkeit sowie eine durch Bauchschmerzen hervorgerufene Bewegungsunlust. Die Symptome können sich bei Vorliegen schwerer Entzündungen (teils hämorrhagische/nekrotisierende Pankreatitis) zu Fieber, Atemnot, Schwäche, Depression durch Kreislaufschwäche, Futterverweigerung und Schockzuständen führen.

Die Diagnose ist nicht immer einfach zu stellen. Ein schmerzhafter Bauchbereich (Abdomen) ist häufig zu fühlen. Im Blut sind die klassischen „Pankreaswerte“ Alpha-Amylase und Lipase nur manchmal verändert. Lipide, Blutzucker sowie Leberenzyme (AP, ALT) können erhöht sein. Im Blutbild kann eine Leukozytose mit Linksverschiebung vorliegen. Einen genaueren Marker für eine Pankreatitis stellt die cPLi (canine Pankreatische Lipase) beim Hund bzw. die fPLi (feline Pankreatische Lipase) bei der Katze dar. Sind cPLi bzw. fPLi erhöht muss von einer Pankreatitis ausgegangen werden.
Im Ultraschall kann die Struktur der Bauchspeicheldrüse untersucht werden. Schwellungen, Tumore oder Abszesse können so erkannt und im optimalen Fall für eine genauere Untersuchung punktiert werden.

Die Behandlung hat drei Ziele: Stop der Enzymfreisetzung, Stop der Entzündung und Besserung des Allgemeinbefindens. Hauptelement der Therapie muss eine strenge Futterumstellung sein - hier wird eine fettarme tierärztliche Diät (Fertigfutter vom Tierarzt oder Reis mit Hähnchen und Magerquark) empfohlen. Unterstützt wird die Therapie mit Infusionen, Entzündungshemmern, Schmerzmitteln sowie Antibiotika (wobei deren Sinn umstritten ist). Zur Reduzierung der Entzündung, zur Thromboseprophylaxe sowie zur Senkung der Lipide im Blut wird EPA (Eicosapentaensäure) in einer Dosierung von bis zu 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht zweimal täglich empfohlen. Nur hoch-konzentrieres EPA ist hierfür geeignet, da so eine überflüssige Zufuhr von Fettsäuren vermieden wird.

Die akute Pankreatitis kann in eine chronische Form übergehen, insbesondere wenn milde Verlaufsformen spät oder gar nicht entdeckt und behandelt werden. Die Therapie entspricht der einer akuten Verlaufsform und muss über mehrere Wochen fortgesetzt werden.

Generell gilt: Tiere, die bereits an einer Pankreatitis erkrankt sind, haben das hohe Risiko, erneut an einer Pankreatitis zu erkranken. Wird ein zu großer Teil der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigt kommt es zu einer Pankreasinsuffizienz sowie Diabetes.