Akute Dünndarmentzündung
Der akute Durchfall durch eine Dünndarmentzündung ist durch ein plötzliches Auftreten und einen raschen Verlauf gekennzeichnet. Häufige Ursachen sind die Aufnahme falschen Futters, Fressen von Aas, Nebenwirkungen von Medikamenten oder akute Infektionen.
Fast immer ist der Verlauf mild und nicht lebensbedrohlich, kann jedoch durch verschiedene Faktoren verkompliziert werden (vorallem durch bakterielle Infektionen mit Klebsiellen, Salmonellen, Yersinien oder Campylobacter). Bei ungeimpften Jungtieren kann auch der Parvovirus zu extremen, häufig tödlichem Durchfall führen.
Die Hauptsymptome sind stets Durchfall, manchmal auch Bauchschmerzen. Bei starken Flüssigkeitsverlusten kann das Allgemeinbefinden des Tieres eingeschränkt sein.
Die Sofortbehandlung ist abhängig von der Schwere der Symptome: Häufig reichen bereits Schonkost, eventuell ergänzt um Durchfalltabletten. Beim Tierarzt kann eine einmalige Injektion in Verbindung mit einer Schonkost und Durchfalltabletten die Heilung beschleunigen. Bei stärkerer Ausprägung sollte eine Blutuntersuchung erfolgen und eine Infusion den Flüssigkeitshaushalt stabilisieren. Neben einem Blutbild sollten dann sowohl die Elektrolyte, die Blutgase als auch die Organwerte (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse sowie Proteine) bestimmt werden. Es stehen zudem Schnelltests für den Nachweis von Parvovirus, Coronaviren und Giardien zur Verfügung. Cokzidien und Darmparasiten können über eine mikroskopische Kotuntersuchung festgestellt werden. Handelt es sich um schwere Fälle kann eine bakteriologische Kotuntersuchung Aufschluss über den Auslöser geben.
Die Gabe von Antibiotika ist aber in den meisten Fällen nicht notwendig. Eine Vielzahl an Substanzen wird traditionell bei akuten Durchfällen eingesetzt: Bentonit, Beta-Glucane, Eichenrinde, Brombeer-Blätter, Pektine oder Kamillenkraut sind nur einige dieser Substanzen.