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Rheuma (Rheumatoide Arthritis)

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Ähnlich wie bei der klassischen Arthrose ist die Namensgebung beim Rheuma des Hundes ebenfalls nicht einheitlich. Beim Hund ist eher von einer „Immun-assoziierten Arthritis“ zu sprechen, die sich in den unterschiedlichsten Formen manifestieren kann. Die Rheumatoide Arthritis stellt nur eine mögliche Form einer IAA dar.
Bei der immun-assoziierten Arthritis handelt es sich um eine Gelenkerkrankung durch die Ablagerung von Immunkomplexen. Diese entstehen durch die Verbindung eines spezifischen Antikörpers mit einem Antigen. Dieses Antigen kann körpereigen sein (also z.B. Knorpelzellen) oder körperfremd (z.B. ein Erreger im Gelenk (u.a. bei Borreliose)). Der Antikörper verbindet sich mit dem Antigen und stimuliert das Immunsystem über eine Typ-III-Reaktion. Es kommt zur Ausschüttung von Zytokinen und Leukotrienen| Entzündungszellen beteiligen sich und es kommt zu einer Gelenkentzündung. Je nachdem, wie viele Gelenke betroffen sind, spricht man von einer Mono- (1), Oligo- (2-5) oder Polyarthritis (>5).
Die Hauptsymptome sind Lahmheiten, steifer Gang, Probleme beim Aufstehen bis hin zu Fieber, Apathie und Inappetenz. Je nach Art der immunologischen Störung können auch andere Organsysteme betroffen sein.
Die Diagnose sollte präzise gestellt werden, da unterschiedliche Formen der IAA bestehen. Neben der obligatorischen Gelenkspunktion können Rheumafaktoren oder Anti-Nukleäre-Antikörper aus dem Serum bestimmt werden. Röntgenbilder und ein Blutstatus runden die Befundung ab und geben eine klare Diagnose.

Häufigere Formen der Immun-assoziierten Arthritis (IAA):
• Juvenile Zellulitis und Arthritis: nur bei Jungtieren, gute Prognose
• Rheumatoide Arthritis: Rheumafaktoren sind erhöht, erosive Verlaufsform
• Idiopathische Polyarthritis (IPA): häufig in Verbindung mit anderen Grunderkrankungen
• Systemischer Lupus erythematodes (SLE): Antinukleäre Antikörper nachweisbar, meistens auch andere Probleme.
• Polyarthritis/Meningitis: häufig bei Berner Sennenhunden und Boxern, hochgradig schmerzhaft
• Polyarthritis/Polymyositis: Muskulatur mitbetroffen, meist bei Spaniel

Die Behandlung umfasst vor allem eine Abschaltung der Grundursache. Kann keine Grundursache gefunden werden, muss meistens immunsuppressiv betandelt werden. Hierzu wird vor allem Prednisolon, aber auch Ciclosporin oder Azathioprin genutzt.

Die vermehrte Zufütterung von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA, kann das Immunsystem positiv beeinflussen. Insbesondere die Entstehung von Leukotrienen und Zytokinen kann so reduziert werden. In der fernöstlichen Naturmedizin wird zudem der Extrakt des mongolischen Tragant (Astragalus membranaceus) zur Immunmodulation verwendet. Die Gelenke selbst können durch die Fütterung von Chondroprotektiva (z.B. Hyaluronsäure) unterstützend mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
Die Prognose ist abhängig von der Form der Arthritis - auch deshalb sollte stets eine genaue Untersuchung erfolgen.

Studien zur Wirkung von n-3:

  1. EPA und DPA wirken stärker als DHA bei der Unterdrückung von Entzündungen im Fall von Rheumatoider Arthritis.
    (Eicosapentaenoic acid and docosapentaenoic acid monoglycerides are more potent than docosahexaenoic acid monoglyceride to resolve inflammation in a rheumatoid arthritis model.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26022389
  2. DHA reduziert Entzündungen und Gelenkzerstörungen bei Mäusen mit Arthritis.
    (Docosahexaenoic acid reduces inflammation and joint destruction in mice with collagen-induced arthritis.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24008816
  3. Die Verbindung zwischen Omega-3-Fettsäuren im Plasma und Arthritis.
    (Plasma n-3 fatty acids and clinical outcomes in recent-onset rheumatoid arthritis.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26283657
  4. Das Verhältnis zwischen EPA und DHA hat eine Wirkung auf die Entwicklung von Arthritis bei Ratten.
    (The eicosapentaenoic to docosahexaenoic acid ratio of diets affects the pathogenesis of arthritis in Lew/SSN rats.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10702585
  5. EPA verhindert das Absterben und Strukturverlust von Knorpelzellen nach oxidativem Stress.
    (Oxidative stress-induced apoptosis and matrix loss of chondrocytes is inhibited by eicosapentaenoic acid.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25469820
  6. Einsatzgründe für EPA und DHA als Therapie für Arthritis.
    (Implications for eicosapentaenoic acid- and docosahexaenoic acid-derived resolvins as therapeutics for arthritis.)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26165764
  7. Fischöl senkt das Vorkommen von Metalloproteinasen in der Gelenkflüssigkeit bei Hunden mit entzündlichen Kniegelenkserkrankungen.
    Fish oil decreases matrix metalloproteinases in knee synovia of dogs with inflammatory joint disease.
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17531456