Shunt (Portokavaler Shunt)
Während der embryonalen Entwicklung ist das Herz-Kreislauf-System anders aufgebaut als nach der Geburt. Der Großteil des Blutes aus der Nabelvene umfließt die Leber über den Ductus venosus, welcher eine direkte Verbindung zwischen der Pfortader und der Hohlvene darstellt. Nach Geburt kommt es zum Verschluß des Ductus venosus innerhalb der ersten 2-3 Lebenstage.
Bei manchen Tieren bleibt dieser Verschluß aus oder ist nur unvollständig, so dass Teile des Blutes aus den Darmbereichen die Leber umfließen. Dadurch werden nicht alle Giftstoffe aus dem Blut entzogen, wodurch erhebliche Symptome entstehen können.
Neben der angeborenen Variante können portokavale Shunts auch erworben werden: hierbei kommt es infolge eines Bluthochdrucks im Pfortadergebiet zur Ausbildung von „Ausweichgefäßen“, wodurch die Leber ebenfalls umgangen wird.
Due Symptome sind neurologisch (Depression, Umherwandern, Epilepise, Blindheit, Taumeln bis hin zum Koma) sowie körperlich (Abmagerung, mangelhafte Entwicklung, Durchfälle). Bestätigt werden können Shunts im Ultraschall oder durch eine Serumgallensäuren/Ammoniak-Nachweise im Blut. Bei einem starken Verdacht können Shunts auch mittels Röntgenkontrastmitteln dargestellt werden.
Die Behandlung sollte in einem Verschluss des Shunts mittels Kathetercoil oder operativ mittels Ligatur bestehen. Manchmal ist ein Verschluss nicht möglich, weshalb die Behandlung in einer Optimierung von Fütterung und Reduktion von Darmbakterien besteht. Hierzu zählen Lactulose und Metronidazol sowie eine strikte Diätfütterung. Auch diese konservativen Behandlungsformen sind erfolgsversprechend.
Unterstützend sollte die Leberfunktion mit SAMe und Silymarin unterstützt werden, zusätzlich müssen viele Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA, zugefüttert werden.