PLE („Protein Losing Enteropathie“)
Beim sogenannten Proteinverlust-Syndrom kommt es zu einem unkontrollierten Abgang von Proteinen, insbesondere von Albumin, in den Darm. Auch wenn verschiedene Mechanismen eine PLE auslösen können, sind stets Störungen im Lymphsystem des Darms ausschlaggebend.
Die Symptome variieren je nach Ausprägung der Erkrankung. Entsteht eine PLE im Rahmen von Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen stehen die Symptome der betroffenen Organe im Vordergrund. Bei primärer PLE kommt es zu wässrigem Durchfall und Abmagerung. Zu Beginn der Erkrankung kann der Körper die Proteinverluste kompensieren, nach einiger Zeit zeigen sich erniedrigte Proteinwerte jedoch im Blutserum. Sinkt der Albumingehalt im Serum noch weiter ab, kommt es zu Ödemen oder Aszites (Bauchwassersucht).
Die Diagnose erfolgt durch die Feststellung einer charakteristischen „Panhypoproteinämie“, also dem Absinken aller Proteinarten im Blut. Werden dann andere Ursachen ausgeschlossen (Leber- oder Herzinsuffizienz, Tumore) ist eine PLE wahrscheinlich. Eine Diagnosesicherung ist durch eine Darmbiopsie abschließend möglich.
Die Behandlung ist komplex: zum einen muss versucht werden die Proteinverluste wieder aufzufangen (z.B. durch proteinhaltige Infusionen), zum anderen muss die Zufuhr von Proteinen im Futter begrenzt werden. Wichtig sind viele Fettsäuren für die Regeneration sowie für den Energiebedarf in einer protein-armen Fütterung.
Medikamentös werden vor allem Metronidazol und Prednisolon eingesetzt. Natürlich müssen Probleme andere Organe speziell behandelt werden.