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Futtermittelallergie / Futtermittelintoleranz

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Die Reaktion auf Futtermittel wird unterteilt in Intoleranzen und Allergien.

Einer Futtermittelallergie liegen ein (oder mehrere) spezielle Gründe zugrunde (z.B. Rindfleisch), welche eine nachweisbare allergische Reaktion auslösen. Vor diesem Krankheitsgeschehen ist es dementsprechend zu einer Sensibilisierung gekommen.

Futtermittelintoleranzen hingegen stellen sich ohne vorherige Sensibilisierung ein. Es kommt also zu keiner allergischen Reaktion, stattdessen befindet sich im Futter eine Substanz (z.B. ist zu viel Histamin enthalten), welche eine Reaktion bewirkt: das betroffene Tier ist gegen diese Substanz aber nicht allergisch sondern nur sehr empfindlich.

Interessanterweise sind die Hauptsymptome der meisten Futtermittelallergien oder -intoleranzen nicht Durchfall oder Erbrechen sondern Haut- oder Ohrenprobleme mit einhergehendem Juckreiz.

Sowohl in der Human- als auch Tiermedizin ist noch unbekannt, wie derartige Mechanismen entstehen: viele Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen Infektionen und Parasiten in der Jugend, andere vermuten falsche Ernährung. Auch der Mangel an Omega-3-Fettsäuren im Wachstum (insbesondere der Mangel an DHA und EPA) wird diskutiert.

Die Symptome variieren enorm: Juckreiz, rezidivierende Ohren- oder Pfotenentzündungen, Ekzeme, Haut- und Fellveränderungen, Durchfall, Erbrechen, Bauchgrummeln oder -schmerzen, wechselhafter Appetit, Gras fressen. Bei einer Futtermittelintoleranz dominieren die Magen-Darm-Symptome, bei einer Futtermittelallergie dominieren die Hautsymptome.

Die Abklärung und Unterscheidung zwischen Allergie und Intoleranz ist mitunter entscheidend, aber äußerst schwierig. Bei Hinweisen auf falsche Ernährung kann eine Futtermittelumstellung mit nachfolgender Besserung beweisend sein.

Blutuntersuchungen auf Futtermittelallergene sind möglich, aber umstritten: Die Ergebnisse scheinen zu korrelieren, aber sowohl Sensitivität („Wie viele Erkrankungen werden erkannt?“) als auch Spezifität („Wie viele von den erkannten positiven Fällen sind tatsächlich positiv?“) lassen zu wünschen übrig.

Die Eliminationsdiät ist somit die beste Möglichkeit um Futtermittelallergien sicher zu erkennen: hierbei wird die Fütterung so umgestellt, dass das betroffene Tier ausschließlich mit Protein- und Kohlenhydratquellen versorgt wird, mit denen es bekannterweise noch keinen Kontakt hatte (z.B. ausschließlich Straußenfleisch und gekochte Pastinaken). Diese Diät muss über mindestens sechs Wochen gefüttert werden, um sicher zu gehen dass es sich um eine Futtermittelallergie handelt. Sollte eine Besserung eingetreten sein, kann nun mit einer „Provokation“ gestartet werden: zu der bekannten Eliminationsdiät werden nun nach einander verschiedene Proteine oder Kohlenhydrate gefüttert (im Abstand von zwei Wochen!). Kommt es zu einer Verschlechterung bzw. einer Rückkehr der Symptome kann die verursachende Substanz als Allergen eingestuft werden. Auf diese allergischen Substanzen muss dann lebenslang verzichtet werden.

Leider ist diese Art der Diät sehr schwierig durchzuhalten, deshalb sind auch kommerzielle „Hypoallergene“ Diäten verfügbar (Vet-Concept, Hill’s, Royal Canine, …). Diese bestehen aus hydrolysierten oder Single-Proteinen, wodurch allergisch wirkende Strukturen minimiert werden.

In besonders schweren Fällen kann die Gabe von Glucokortikoiden (Kortison) indiziert sein, um die allergische Entzündungsreaktion zu unterdrücken. Auch die gleichzeitige Gabe von Antibiotika ist bei schweren Hautveränderungen manchmal nötig. Für die schwersten Fälle stehen weitere Immunsuppressiva zur Verfügung.

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und GLA, können bei Futtermittelallergien sehr hilfreich eingesetzt werden, um das Entzündungsgeschehen zu modulieren. Sie zeigen in Studien einen „Cortison-sparenden“ Effekt. Da Allergien gegen Fischölkonzentrate sehr unwahrscheinlich sind, kann EPA bereits in der Eliminationsphase zugefüttert werden.