Analbeutelentzündungen, Analbeutelabzess
Zu einer Entzündung mit oder ohne Verschluss der Analbeutel kommt es meistens durch immunologische Störungen und eine folgende bakterielle Infektionen.
Diese immunologischen Störungen können als Ursache einen Futterwechsel, Parasiten, Allergien oder andere Gründe haben und führen zu einem stetigen Belecken der Perianalregion. Das Eindickung des Sekrets führt zusätzlich zu einem starken Juckreiz, die Infektion im Verlauf zu Schmerzen und Kotabsatzstörungen.
Sind die Ausführungsgänge der Analbeutel komplett verschlossen, kommt es zu einer Abszedierung: Der eitrige Infektionsherd durchbricht den Analbeutel sowie die äußere Haut.
Im frühen Stadium lässt sich eine Analbeutelinfektion durch Entleerung und Spülung der Beutel unter Kontrolle bringen. Wichtig ist eine Entleerung des Sekrets. Auch ein zuverlässiger Schutz vor dem Lecken muss erfolgen. Abszesse müssen gründlich gesäubert werden und benötigen auch eine systemische Antibiose. Bei rezidivierenden Analbeutelproblemen werden von vielen Tierärzten Omega-3-Fettsäuren, vor allem EPA, zur Zufütterung empfohlen. Ein Futterwechsel sollte überlegt werden.
Sonderformen stellt die Perianalfistel (v.a. beim Schäferhund) sowie das Auftreten von Analbeutelentzündungen im Rahmen einer IBD dar.
Lassen sich die wiederkehrenden Entzündungen auch mit diesen Maßnahmen nicht kontrollieren, kann eine chirurgische Analbeutelentfernung in Betracht gezogen werden.