Hunderassen mit Nierenproblemen - eine Übersicht

 

Nierenerkrankungen beim Hund – Prädisposition und Erkrankungsformen

Rasseprädisposition: Welche Hunde sind besonders gefährdet?

Chronische Nierenerkrankungen (CKD) treten bei vielen Hunden im Alter auf. Doch einige Rassen haben aufgrund genetischer Faktoren ein deutlich erhöhtes Risiko für angeborene oder frühzeitig einsetzende Nierenerkrankungen. Eine regelmäßige Vorsorge – z. B. über SDMA oder Cystatin C – ist bei diesen Tieren besonders wichtig.

RasseTypische NierenerkrankungAnmerkung
Cairn Terrier Kongenitale renale Dysplasie Fehlbildung der Niere, oft im Welpenalter erkennbar
Shih Tzu Kongenitale renale Dysplasie Genetisch bedingte Entwicklungsstörung
Lhasa Apso Kongenitale renale Dysplasie Frühdiagnostik empfohlen
Bullterrier Hereditäre Nephritis X-chromosomal vererbt, rasch progredient
Dobermann Hereditäre Nephropathie Chronische Niereninsuffizienz im jungen Alter
Samojede Glomerulopathie Verlust von Eiweißen über den Urin
Cocker Spaniel Chronische interstitielle Nephritis Langsam progredient, häufig spät erkannt
Shar Pei Amyloidose Systemische Eiweißablagerungen, u. a. in der Niere
Basenji Fanconi-Syndrom Tubuläre Störung mit Glukoseverlust im Urin
Miniature Schnauzer Urolithiasis / Nephrolithiasis Steinneigung durch genetische Disposition
Beagle Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) Zystenbildung, v. a. bei älteren Tieren
Bernhardiner Chronische Niereninsuffizienz Rassetypisch durch Körpergröße und Belastung
Neufundländer Cystinurie Neigung zu Cystinsteinen durch Transportdefekt

Typische Nierenerkrankungen im Überblick

Im Folgenden finden Sie eine medizinische Übersicht häufiger Nierenerkrankungen bei prädisponierten Rassen. Die Erkrankungen unterscheiden sich stark in Ursache, Verlauf und Prognose. Frühzeitige Erkennung und gezielte diätetische Unterstützung – etwa durch Produkte wie CaniMove Renal – sind entscheidend für Lebensqualität und Verlauf.

ErkrankungPathophysiologieSymptomeDiagnostikTherapiePrognose
Renale Dysplasie Fehlentwicklung der Nierenstruktur während der Embryonalentwicklung. Wachstumsverzögerung, Polyurie, Polydipsie, Inappetenz. Ultraschall, Biopsie, Blutwerte (SDMA, Kreatinin), Urinuntersuchung. Nierendiät, Phosphatbinder, ACE-Hemmer. Schlecht bei früher Ausprägung, milde Formen stabilisierbar.
Hereditäre Nephritis X-chromosomal vererbte Glomerulopathie mit Basalmembranschädigung. Proteinurie, Hypertonie, Abmagerung. Urinprotein, Biopsie, Blutdruckmessung. ACE-Hemmer, Diät, symptomatisch. Schlecht, meist früher Verlauf.
Glomerulopathie Immunvermittelte Schädigung der Glomeruli. Ödeme, Proteinverlust, Hypoalbuminämie. UPC-Ratio, Biopsie, Serologie. ACE-Hemmer, Immunmodulatoren, Diät. Variabel, abhängig vom Verlauf.
Amyloidose Ablagerung fehlgefalteter Amyloidproteine, v.a. in Glomeruli. Proteinurie, Schwäche, Gewichtsverlust. Biopsie mit Kongorot-Färbung, Urinuntersuchung. Symptomatisch, kaum kausale Optionen. Ungünstig, meist progressiv.
Fanconi-Syndrom Tubuläre Rückresorptionsstörung – Verlust wichtiger Stoffe. Glukosurie ohne Hyperglykämie, Azidose, Schwäche. Urinanalyse, Blutgase, Blutzucker. Bikarbonat, Elektrolytausgleich, symptomatisch. Gut bei früher Diagnose.
Urolithiasis / Nephrolithiasis Bildung von Harn- oder Nierensteinen (z. B. Oxalat, Cystin, Struvit). Hämaturie, Dysurie, Koliken, Harnverhalt. Röntgen, Ultraschall, Urinstatus. Diät, ggf. chirurgische Entfernung, Rezidivprophylaxe. Gut bei vollständiger Entfernung und Anpassung der Fütterung.
Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) Zystenbildung im Nierenparenchym durch genetische Ursache. Polyurie, Inappetenz, Nierenvergrößerung. Ultraschall, genetischer Test. Symptomatisch, keine Heilung möglich. Langsam progredient, Verlauf variabel.
Cystinurie Transportdefekt für Aminosäuren – Cystinsteinbildung. Strangurie, Hämaturie, Harnverhalt. Urinuntersuchung (Kristalle), genetische Tests. Cystinarme Diät, Alkalisierung, ggf. OP. Gut bei konsequenter Kontrolle.

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