Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)

Akute-Niereninsuffizienz

Anders als bei Hunden, bei denen die Hypothyreose (Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen) eine häufige Erkrankung darstellt, ist bei der Katze die Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) eine vor allem in höherem Alter oft beobachtete Krankheit.

Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) der Katze ist aus zwei Lappen gebildet, die am Hals unterhalb des Kehlkopfes seitlich links und rechts an der Luftröhre anliegen. Als Hormondrüse produzieren ihre Zellen die Schilddrüsenhormone. Das sind jodhaltige Botenstoffe, welche die Körperfunktionen und den Energieumsatz des Orgnismus generell steuern. Über den Transportweg des Blutes gelangen sie zu allen Körperzellen. Die wichtigsten Schilddrüsenhormone sind Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). 

Bei der Schilddrüsenüberfunktion sind Zellen der Schilddrüse außer Kontrolle geraten, und ihre Regulation durch die Hirnanhangdrüse mithilfe des TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) versagt. Diese Zellen wachsen und produzieren nun unkontrolliert (autonom) Schilddrüsenhormone. Das führt bei der Katze zu der gemeinhin bekannten Schilddrüsenvergrößerung. In mehr als zwei Drittel der Fälle sind beide Schilddrüsenlappen von den Tumoren (Adenomen) befallen, die fast immer gutartig und behandelbar sind. Nur bei 2% der Katzen hat sich ein bösartiger Tumor ausgbildet, ein Karzinom.

Durch die vielfälitigen Aufgaben der Schilddrüsenhormone können sich vielfältige Symptome zeigen.

Die Katze zeigt Heißhunger, weil der Energiebedarf extrem erhöht ist. Sie frisst mehr und magert dennoch ab, weil sie sich durch die beschleunigte Verdauung zu einem schlechten Futterverwerter entwickelt hat. Die Abmagerung trotz Aufnahme großer Nahrungsmengen ist eines der auffälligsten Anzeichen für eine Hyperthyreose.

Struppiges Fell und Haarausfall sind typische Probleme.

Durchfällen, Durst, vermehrter Urinabsatz, zeitweiliges Erbrechen kommen vor.

Hyperaktivität sowie aggressive Reaktionen, die mit Erschöpfungszuständen wechseln können, sind häufig.


 

Die Diagnose erfolgt durch eine Blutanalyse, bei der eine Erhöhung des Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) festgestellt wird. Passt die Symptomatik gilt die Diagnose als ausreichend gesichert.

Weitere Untersuchungen sollten zur Abklärung von Bluthochdruck und Nierenstatus erfolgen. 


 

Behandlung und Therapie

Zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion wird der Tierarzt fast immer ein Thyreostatikum einsetzen. Dieses Medikament kann in Tablettenform oral, als Flüssigkeit oder als Ohrsalbe verabreicht werden. Die Aufteilung der Dosis in zwei Gaben am Tag hat sich als effektiv erwiesen.

Als Gold-Standart gilt allerdings die Radiojod-Therapie, welche allerdings mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden ist. Hierbei wird Schilddrüsengewebe gezielt mit radioaktivem Jod inaktiviert. Aufgrund der Radioaktivität kann diese Behandlung nur in wenigen Spezialkliniken in Deutschland erfolgen.

Nur sehr selten, wenn nämlich ein Karzinom die Ursache der Schilddrüsenüberfunktion darstellt, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um den Tumor zu entfernen.