window.ga=window.ga||function(){(ga.q=ga.q||[]).push(arguments)};ga.l=+new Date; ga('create', 'UA-84776316-1', 'auto'); ga('set', 'forceSSL', true); ga('set', 'anonymizeIp', true); ga('require', 'displayfeatures'); ga('require', 'cleanUrlTracker'); ga('require', 'outboundLinkTracker'); ga('require', 'ec'); ga('send', 'pageview'); ga('set', 'nonInteraction', true); setTimeout("ga('send', 'event', 'read', '20 seconds')", 20000); Herzwürmer | Krankheitslexikon | Für Dein Tier

Herzwürmer

IMG_2867

In Europa sind zwei Herzwurmarten von Bedeutung:
A. Angiostrongylus vasorum („Französischer Herzwurm“)
B. Dirofilaria immitis („Mittelmeer-Herzwurm“)

A. Angiostrongylus vasorum („Französischer Herzwurm“)
Zu einer Infektion mit Angiostrongylus vasorum kommt es durch eine Aufnahme von infizierten Schnecken, welche dem Parasiten in Form der L3-Larve als Zwischenwirt dienen. Im Darm des Hundes kommt es dann zu einer Auswanderung der Larven. Die Larven durchwandern die Darmwand und erreichen nach einigen Tagen über Blut und Lymphe die Lungenarterie und das rechte Herz. Etwa zwei Monate nach der Infektion beginnen weibliche Parasiten nun mit der Eiablage: die Eier gelangen in den Blutkreislauf und so in die Lunge. Hier kommt es zur Entwicklung des ersten Larvenstadiums. Die sogenannte L1-Larve durchquert die Lunge bis zum Flimmerepithel der Bronchioli, wird hochgehustet, abgeschluckt und über den Kot des Tieres ausgeschieden. Bei einsetzendem Regen und Feuchtigkeit kommt es zu einer Auswanderung der Larven, welche die bei diesen Witterungen hohe Aktivität der Schnecken zu einer Infektion nutzen. In der Schnecke kommt es nun zu einer Verwandlung bis zum infektiösen L3-Stadium.

B. Dirofilaria immitis („Mittelmeer-Herzwurm“)
Als Dirofilaria immitis bezeichnet man einen zur Familie der Filarien zählenden Fadenwurm, der zu den Vektor-übertragenen Krankheiten gezählt wird. Der Lebenszyklus ist komplex: Dirofilarien befallen vor allem die Lungenarterie, die rechte Herzhälfte und die Hohlvenen. Dort verankert und ausgewachsen werden diese als Makrofilarien bezeichnet. Makrofilarien produzieren nach der Paarung sogenannte Mikrofilarien: Diese zirkulieren als L1-Stadium in der Blutbahn. Wird der Hund (oder die Katze) nun von einer Stechmücke der Gattung Culicidae gestochen, gelangen diese L1-Stadien in den Darm der Mücke. Innerhalb der Mücke wandelt sich die L1-Larve bis zur L3-Larve und wandert in die Speicheldrüsen der Mücke ein. Bei der nächsten Blutmahlzeit wird die L3-Larve mit dem Speichel der Mücke in das Gewebe des Tieres injiziert. Nun kommt es zu einer Gewebewanderung durch die Unterhaut bis in die Muskulatur, wobei die Larve sich bis zum L4-Stadium weiter entwickelt. Schließlich gelangt die L4-Larve ins Blut und von dort bis ins Herz, wo das adulte Stadium der Makrofilarien entsteht.

Die Symptome einer Herzwurm-Infektion richten sich nach dem Grad des Befalls. Bei einer hochgradigen Infektion kann es zu Leistungsabfall, Husten (z.T. mit blutigem Auswurf), Bauchwassersucht oder Atembeschwerden (Dyspnoe) kommen.

Ein Hinweis auf einen Lungenwurmbefall gibt es meistens durch ein Röntgenbild in Verbindung mit einem passenden Vorbericht. Die Diagnose von Angiostronylus vasorum kann durch eine Kotuntersuchung mittels Auswanderungsverfahren gestellt werden, für Dirofilaria immitis stehen zuverlässige Antigennachweise aus dem Blut zur Verfügung. Larven lassen sich zudem im peripheren Blut mikroskopisch feststellen, müssen aber von der harmlosen Art Dirofilaria repens unterschieden werden.

Die Behandlung von Angiostrongylus vasorum ist mittels Fenbendazol (50 mg/kg über zehn Tage oral) möglich. Dirofilarien benötigen hingegen eine speziellere Therapie, da es bei starkem Befall und zu schnellem Absterben der Würmer zu teils lebensbedrohlichen Nachwirkungen kommt. Bewährt hat sich der Wirkstoff Melarsomin (2,5 mg/kg intramuskulär in die Lendenmuskulatur an zwei folgenden Tagen), jedoch sollte die endgültige Auswahl eines passenden Medikaments individuell entschieden werden.

Um das Risiko einer chronischen Arteritis oder Thrombopathie zu minimieren, empfehlen viele tierärztliche Zentren die begleitende Fütterung von hochdosierter Eicosapentaensäure (EPA, 50 mg/kg).