Herzhusten (kardiales Lungenödem)
Von "Herzhusten" spricht man beim Vorliegen von Wassereinlagerungen in der Lunge, welche sekundär durch Erkrankungen des Herzens ausgelöst werden. Ein solches Lungenödem ist dann kardial, wenn es durch eine Herzerkrankung verursacht wird.
Typischerweise kommt es bei Erkrankungen der linken Herzseite zu einem Rückstau in die Lunge: das eigentlich von der Lungenvene (V. pulmonalis) zum Herzen beförderte, sauerstoff-reiche Blut kann vom linken Herzen nicht schnell genug in den Körperkreislauf befördert werden und staut sich auf bis in die fein veraderten Lungengefäße. Dort, wo der Gasaustausch stattfindet und die Gefäßwand den geringsten Widerstand aufweist, kommt es zum Austritt von Wasser ins Lungengewebe.
Neben Herzerkrankungen können auch Tumore, spezifische Toxine und Störungen der Proteinbildung ein Lungenödem auslösen. Der klassische "Herzhusten" ist jedoch die häufigste Form des Lungenödems und sehr oft bei alten oder sehr alten Hunden und Katzen anzutreffen.
Die Symptome sind eigentlich typisch, variieren aber dadurch, dass das Lungenödem eine sekundäre Ursache hat. Klassisches Leitsymptom ist der "Ruhehusten": kommen betroffene Tiere über längere Zeit zur Ruhe bzw. schlafen ein, zeigt sich nach dem Aufstehen bzw. nach leichter Erregung ein deutlicher Husten mit anschließendem Würgen. Manchmal wird weißliches Sekret mit ausgespuckt. Betroffene Tiere sind Leistungsschwach, zeigen eine erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe) bis hin zu zyanotischen (blau verfärbten) Schleimhäuten. In schweren Fällen kommen diverse Anzeichen von Atemnot hinzu (Backenblasen, abgespreizte Ellbogen).
Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung, klassisch in Verbindung mit einer Röntgenaufnahme, gestellt.
Die Therapie umfasst nach erfolgter Diagnose individuell eingestellte Diuretika und Herzmedikamente. Aus naturheilkundlicher Sicht wird häufig Crataegus (Weißdorn) zur Unterstützung der Herzfunktion eingesetzt. Omega-3-Fettsäuren scheinen sich positiv auf die Regeneration von Lunge und Blutdruck auszuwirken. Auch L-Carnitin kann womöglich die Leistung des Herzmuskels durch Förderung des Energieumsatzes positiv beeinflussen.