Chronische Gastritis
Der Komplex der chronischen Gastritis lässt sich je nach Art der dominierenden Entzündungssymptome in verschiedene Erkrankungen differenzieren. Eine chronische Gastritis ist durch wechselhaftes (intermittierendes) Erbrechen und eine Erkrankungsdauer von mehr als 14 Tagen gekennzeichnet. Betroffene Hunde fressen vermehr Erde, Gras und andere längliche Pflanzenbestandteile.
Histologisch finden sich Entzündungszellen in Mucosa und Submucosa. Eine genaue Differenzierung ist leider meistens nur über Biopsien im Rahmen einer Gastroskopie möglich. Man unterscheidet verschiedene Magenentzündungen:
Eosinophile Gastritis
Wie der Name schon sagt ist die eosinophile Gastritis geprägt durch das Vorkommen von eosinophilen Granulozyten. Diese Erkrankung kann sich auch auf den Dünndarm erstrecken und wird dann zum Komplex der IBD gezählt. Als Ursache wird eine Reaktion auf Futterbestandteile vermutet, auch das Vorkommen von Parasiten wird diskutiert.
Die Diagnosesicherung erfolgt durch Bioptate.
Bestandteil der Therapie muss eine Futterumstellung sowie eine immunsuppressive Therapie sein. Begleitet werden kann die Therapie von einer generell fettarmen Kost, welche aber hohe Dosen an EPA enthält. Da eosinophile Granulozyten klassischerweise bei einer Parasitose vermehrt vorkommen, sollte auch eine intensive antiparasitäre Behandlung (vorzugsweise mit Fenbendazol) erfolgen.
Lymphoplasmazelluläre Gastritis
Die lymphopasmazelluläre Gastritis ist die häufigste chronische Magenentzündung des Hundes. Über die Ursache wird intensiv geforscht: Helicobacter pylori, eine Beteiligung am IBD-Komplex sowie Futtermittelunverträglichkeiten werden diskutiert. Im Rahmen einer lymphoplasmazellulären Gastritis kommt es zur Fibrose von Magenschleimhaut und somit zu einer Schwächung der Magenarchitektur.
Die Diagnosesicherung erfolgt über eine Biopsie im Rahmen einer Gastroskopie.
Die Therapie umfasst neben einer Futterumstellung (Vermeidung bereits „bekannter“ Proteinquellen, viel EPA, wenig pflanzliche Fette) eine immunsuppressive Therapie mit Prednisolon, Azathioprin oder Ciclosporin, um die Entzündung schnell einzudämmen und weitere Fibrosierungen zu verhindern.
Hypertrophe Gastritis
Bei der hypertrophen Gastritis kommt es zu einer starken Verdickung (Hypertrophie) der Magenschleimhaut. Die Schleimhautfalten des Magens verdicken sich zunehmend und können die physiologische Durchmischung sowie Entleerung des Magens behindern. Die Ursachen sind ein zu hoher pH-Wert des Magens (z.B. durch dauerhafte Gabe von Antazida) oder eine sekundäre Bildung als Folge einer chronischen Entzündung.
Die Symptome sind ebenfalls durch Erbrechen, Durchfall und Gras fressen gekennzeichnet. Neben einer Gastroskopie kann auch eine Ultraschalluntersuchung die starken Verdickungen der Magenschleimhaut zeigen. Die Therapie sollte in einer Normalisierung des Magen-pH-Wertes liegen. Meistens helfen Motilitätsförderer (z.B. MCP) in Verbindung mit schnell verdaulicher Kost.