Osteoporose beim Pferd (Osteopenie)
Skelett und Knochen des Pferdes stabilisieren den schweren Körper und erlauben anspruchsvolle Bewegungsabläufe unter dem Reiter wie Hindernisspringen oder S-Lektionen in der Dressur. Daher beeinträchtigen Knochenerkrankungen das Wohlbefinden des Pferdes erheblich und schränken die natürliche Bewegungsfähigkeit ein. Vielen Reitern kommt hier der Begriff Osteoporose in den Kopf. Beim Pferd ist allerdings der Begriff Osteopenie zutreffend.
Was ist Osteoporose bzw. Osteopenie?
Der Begriff Osteoporose beschreibt ebenso wie die Osteopenie einen fortschreitenden Schwund der Knochendichte. Inwiefern die Vorgänge bei Mensch und Pferd identisch sind, ist in der Forschung umstritten. Fest steht, dass auch beim Pferd die Dichte der Knochen im Laufe der Zeit abnimmt. Dadurch sind sie weniger stabil und das Risiko von Haarrissen oder Knochenbrüchen bei einem Sturz steigt.
Poröse Knochen beim Pferd - mögliche Ursachen
In gesundem Knochengewebe finden ständig Auf- und Abbauprozesse statt. Da sich in höherem Alter die Stoffwechselvorgänge verlangsamen, entstehen weniger dichte Strukturen als in jungen Jahren. Außerdem verfügen ältere Pferde über eine geringere Muskelmasse. Dadurch und stimulieren sie den Knochenaufbau nicht mehr so stark durch ihre Körperbewegungen. Eine dritte Ursache ist Mangelernährung. Diese kann krankheitsbedingt sein oder durch schlechte Fütterung entstehen. In diesem Fall fehlen dem Pferd Mineralien, Vitamine und Spurenelemente, um gesundes Knochengewebe zu bilden. Im Gegensatz zum Menschen scheint die hormonell bedingte Osteoporose lediglich eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Knochenschwund beim Pferd: Symptome und Diagnose
Die Leitsymptome für eine Osteoporose sind zunächst schwer von Symptomen anderer Erkrankungen zu unterscheiden. Eine unspezifische Lahmheit weist auf die Knochenprobleme hin. Betroffen ist insbesondere der Fesselbereich. Strahl- und Gleichbein werden bereits durch die schnelleren Gangarten stark belastet und sind anfällig für Erkrankungen. Die Diagnose Osteoporose kann erst nach einer Röntgenaufnahme gestellt werden, die entsprechende Knochenveränderungen darstellt. Eine weitere Diagnosemöglichkeit ist die Messung der Knochendichte. Außerdem können Laboruntersuchung Aufschluss darüber geben, ob Krankheiten vorliegen, die eine Knochenveränderung hervorrufen. Auch ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Kalzium oder Vitamin D3 lässt sich auf diese Weise feststellen.
Osteoporose beim Pferd: Prophylaxe und Therapie
Nach der Diagnose wird der Tierarzt eine Therapie mit geeigneten Medikamenten einleiten. Zusätzlich sollte die Fütterung so umgestellt werden, dass sie einen gesunden Knochenstoffwechsel fördert. Dazu sind Mineralien wie Kalzium, Zink, Mangan und Bor sowie Vitamine erforderlich, die wichtige Stoffwechselvorgänge ermöglichen. Vitamine der B-Gruppe zählen dazu sowie Vitamin K2 und Vitamin D3. Der Körper benötigt sie im richtigen Maße und in einem ausgewogenen Verhältnis, um sie optimal zu nutzen.
Bei einem Nährstoffmangel oder während der Therapie ist es sinnvoll, gezielt über eine Nahrungsergänzung den Knochenaufbau zu fördern. Insbesondere die Versorgung mit K2 und Vitamin D3 ist wichtig, da das Zusammenspiel der beiden Vitamine für die Bildung von Knochengewebe unerlässlich ist. Außerdem ist eine spezielle Bewegungstherapie unter ärztlicher Kontrolle zu empfehlen, sobald dies möglich ist. Sie regt den Knochenaufbau auf natürliche Weise an und stärkt das Gewebe.
Knochengesundheit beim Pferd möglichst lange erhalten
Pferdebesitzer können viel für die Knochengesundheit ihres Vierbeiners tun. Eine ausgewogene Fütterung und ein vernünftiges Maß an Bewegung sind eine gute Prophylaxe. Bei Bedarf empfiehlt sich Ergänzungsfutter mit Mineralien, Vitamin D3 und Vitamin K2. Diese Maßnahmen können die altersbedingte Verringerung der Knochendichte nicht vollständig eindämmen. Sie helfen dem Pferd jedoch, sich möglichst lange problemlos zu bewegen.