In diesem Blog wollen wir einen Blick auf ein leider sehr häufiges Problem in der tierärztlichen Praxis werfen: die Anämie (Blutarmut). Dies beschreibt einen Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), welchen man im roten Blutbild erkennen kann. Da auch ein Mangel an Eisen ("Eisenmangel") zu einer Anämie führt, werden beide Erkrankungen häufig zusammen genannt. Diese Probleme können bei Hunden, Katzen und Pferden verschiedene Ursachen haben.
Hier sind einige häufige Gründe für eine Anämie bei den verschiedenen Tierarten:
Hunde:
- Blutverlust – durch Verletzungen, innere Blutungen (z.B. Magengeschwüre), Operationen oder Parasiten wie Hakenwürmer oder Zecken.
- Chronische Krankheiten – Nieren- oder Lebererkrankungen können die Produktion von roten Blutkörperchen beeinträchtigen.
- Autoimmunerkrankungen – bei der immunvermittelten hämolytischen Anämie (IMHA) zerstört das Immunsystem die eigenen roten Blutkörperchen.
- Mangelhafte Ernährung – unzureichende Eisen- oder Nährstoffaufnahme aufgrund einer schlecht ausgewogenen Diät oder Magen-Darm-Problemen. Viele Pflanzenverbindungen können zudem Eisen binden und es dem Hund unmöglich machen, dieses Eisen zu nutzen (Phytate).
- Parasitenbefall – wie Hakenwürmer oder Flöhe, die Blutverlust verursachen. Es muss beim erwachsenen Hund aber schon ein erheblicher Befall sein.
- Toxinaufnahme – z.B. durch Verzehr von Zwiebeln oder Knoblauch, die hämolytische Anämie auslösen können (und durch Heinz-Körperchen im Blutbild auffallen).
Katzen:
- Blutparasiten – wie Mycoplasma haemofelis (früher: Haemobartonellose), das die roten Blutkörperchen angreift.
- Nierenerkrankungen – chronisches Nierenversagen kann die Produktion von Erythropoetin beeinträchtigen, das für die Bildung von roten Blutkörperchen verantwortlich ist.
- Infektionskrankheiten – FeLV (felines Leukämievirus) oder FIV (felines Immunschwächevirus) können Anämie verursachen.
- Mangelhafte Ernährung – unzureichende Eisen- oder Nährstoffzufuhr, z.B. bei einer strikt vegetarischen Ernährung, kann zu Eisenmangel führen.
- Blutverlust – durch Verletzungen, Operationen oder Parasiten wie Flöhe oder Zecken.
- Tumoren – insbesondere im Magen-Darm-Trakt oder in der Milz, die Blutungen verursachen.
Pferde:
- Parasitenbefall – z.B. Magendasseln oder Blutwürmer, die zu Blutverlust führen können.
- Blutverlust – durch Verletzungen, chirurgische Eingriffe oder chronische Blutungen, z.B. durch Geschwüre.
- Mangelhafte Ernährung – unzureichende Eisenaufnahme oder schlecht ausgewogene Futterzusammensetzung. Insbesondere Pferde können durch Phytatbildung im Futter unresorbierbare Eisen-Komplexe bilden und so in einen Mangel rutschen.
- Autoimmunerkrankungen – selten, aber möglich, bei der das Immunsystem die eigenen roten Blutkörperchen angreift.
- Chronische Erkrankungen – wie Leber- oder Nierenerkrankungen, die die Blutbildung beeinflussen.
- Infektionen oder Entzündungen – die den Eisenstoffwechsel stören und zu einem funktionellen Eisenmangel führen können.
Fazit:
Man sieht: die Ursachen für Eisenmangel oder Blutarmut (Anämie) sind vielfältig und sollten tierärztlich abgeklärt werden! Zwar kann der Eisenstoffwechsel mit unseren Produkten ausgezeichnet unterstützt werden, eine Abklärung der Ursache einer Anämie muss aber immer erfolgen!