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Kognitive Dysfunktion ("Demenz", CDS)

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Das Wort Demenz leitet sich vom lateinischen ab und bedeutet sinngemäß „ohne Verstand“. In der Medizin wird der Begriff Demenz als Synonym für den Verlust kognitiver Fähigkeiten bei erhaltenem Bewusstsein bezeichnet. Die häufigste Ursache für eine Demenz beim Menschen ist die Alzheimer Krankheit.

Der Begriff Demenz bzw. Alzheimer ist - bei Tieren angewendet - nicht korrekt. Auch wenn die Symptome und der Verlauf ähnlich sind, sprechen Veterinärmediziner vom Kognitiven Dysfunktions-Syndrom (CDS).

Die Erkrankung verhält sich bei Mensch und Hund sehr ähnlich: durch die Ablagerung spezifischer Substrate (Lipofuszin, β-Amyloid, beim Menschen zusätzlich Tau-Proteine) kommt es zu Störungen im komplexen Netzwerk der Neuronen. 

Ein Vorbote der kognitiven Dysfunktion ist häufig das geriatrische Vestibulärsyndrom (Kopfschiefhaltung, Augenzittern). Auch Narkosen, epileptische Anfälle und andere Hirnschäden können die Entstehung von CDS beschleunigen.

Symptome von CDS sind durch die Verluste von Erinnerung, Verhaltensmustern und die dadurch bedingte Unsicherheit zu erklären. Diese zeigen sich von Tier zu Tier unterschiedlich; insbesondere Verlustängste sind jedoch gesteigert. Typische Symptome der kognitiven Dysfunktion sind:

  • Der Hund scheint am Fressnapf eingeschlafen zu sein und muss „geweckt“ werden.
  • Betroffene Tiere bellen, knurren oder wedeln scheinbar grundlos. Alleine bleiben fällt Ihnen plötzlich schwer.
  • Hunde scheinen plötzlich die Orientierung zu verlieren und zeigen dies durch umherschweifende Blicke.
  • Tiere mit CDS haben ein hohes Schlafbedürfnis, manche Tiere scheinen im Stehen einzudösen.
  • Die Hunde sind unruhig und auf eine Bezugsperson fixiert; diese Person wird permanent verfolgt.

 

Das Wichtigste im Umgang mit erkrankten Hunden ist ein ruhiger und liebevoller Umgang mit den sehr unsicheren Tieren. Da für Hunde die eigene Umgebung plötzlich unbekannt ist, muss der Besitzer versuchen Sicherheit zu vermitteln. Auch Partnertiere können helfen diese Sicherheit zu geben. Insbesondere Junghunde sorgen häufig dafür, dass alte Tiere „aufblühen“ können.

Eine ursächliche Behandlung ist schwierig. Momentan wird mit Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern wie Selegilin versucht, eine Stabilisierung zu erreichen. Die Ergebnisse sind jedoch bestenfalls durchschnittlich und resultieren häufig daher, dass Selegilin eigentlich ein Antidepressivum ist. Die Tiere zeigen somit weniger Angst-Symptome.

Die Gabe von Ginkgo-Extrakt (4 mg pro kg Körpergewicht) konnte in einer Studie sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Symptome von CDS besserten sich bei mehr als 3/4 der betroffenen Hunde, eine Symptomfreiheit wurde bei immerhin 1/3 der Tiere erreicht.

  • J. Reichling, M. Frater-Schröder, K. Herzog, S. Bucher und R. Salier (2006): Reduction of behavioural disturbances in elderly dogs supplemented with a standardised Ginkgo leaf extract Schweiz. Arch. Tierheilk., 148, 6, 257–263. https://doi.org/10.1024/0036-7281.148.5.257

 

Die Zufütterung von DHA scheint nach Expertenmeinungen eine vielversprechende Möglichkeit zu sein, um die Entstehung eines CDS zu verlangsamen oder aufzuhalten. Die empfohlenen Dosierungen liegen für Menschen bei ca. 2 Gramm pro Tag, was ca. 30 mg pro kg entspricht.

  • Kathiresan S, Otvos JD, Sullivan LM, Keyes MJ, Schaefer EJ, Wilson PWF, D’Agostino RB, Vasan RS, Robins SJ. Increased small low-density lipoprotein particle number: A prominent feature of the metabolic syndrome in the framingham heart study. Circulation. 2006;113: S.20-29. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.105.567107
  • Kyle D, Schaefer E, Patton G, Beiser A. Low serum docosahexaenoic acid is a significant risk factor for alzheimer’s dementia. Lipids. 1999;34: S.245. https://doi.org/10.1007/BF02562306

 

Eine zusätzliche Gabe von Vitamin B12 bei kognitiver Dysfunktion ist gegenwärtig Ziel mehrerer Studien. Erste Ergebnisse stimmen optimistisch: ein Mangel an B12 scheint das Auftreten von Alzheimer zu begünstigen.

  • Gu, Y., Nieves, J. W., Stern, Y., Luchsinger, J. A., & Scarmeas, N. (2010). Food Combination and Alzheimer Disease Risk: A Protective Diet. Archives of Neurology, 67(6), 699–706. http://doi.org/10.1001/archneurol.2010.84
  • Li, L., Cao, D., Desmond, R., Rahman, A., Lah, J. J., Levey, A. I., & Zamrini, E. (2008). Cognitive Performance and Plasma Levels of Homocysteine, Vitamin B12, Folate and Lipids in Patients with Alzheimer Disease. Dementia and Geriatric Cognitive Disorders, 26(4), 384–390. http://doi.org/10.1159/000164271