Klinische Anzeichen oft unterschätzt
Magengeschwüre beim Pferd sind häufig auftretende, jedoch häufig übersehene Krankheiten. Die Anzeichen dafür sind oft subtil und unspezifisch, wodurch die Diagnosestellung schwierig ist. Bei der Behandlung konzentriert man sich darauf, eine übermäßige Produktion von Magensäure zu vermeiden.
Unspezifische Symptome beim Equinen Magengeschwür
Die Anzeichen eines Pferdemagensgeschwürs (EGUS) sind oft sehr subtil. Bereits eine Arbeitsverweigerung kann ein erstes Hinweiszeichen sein. Die Erkrankung verläuft oft in Schüben, und die Schmerzen treten nicht kontinuierlich, sondern eher in Anfällen auf. Aufgrund der Tatsache, dass Kraftfutter die Produktion von Magensäure stärker anregt als Heu, fressen betroffene Pferde das Heu oft unbemerkt. Wenn jedoch Kraftfutter aufgenommen wird, treten Symptome auf. "Es fällt häufig nur auf, dass das Futter nicht vollständig gefressen wird", erklärt Dr. Alicia Long, Tierärztin im Emergency and Critical Care Team der Universität von Pennsylvania. "Klassische klinische Kolikfälle durch EGUS sind selten, aber nicht ausgeschlossen", fügt die Expertin hinzu. Weitere unspezifische Anzeichen, die auf EGUS hindeuten können, sind vermehrtes Gähnen, Wiederkauen und Veränderungen im Verhalten wie zunehmende Nervosität oder Apathie.
Fasten verschlimmert das Problem
Lange Fastenzeiten können problematisch sein, insbesondere für den drüsenlosen Teil der Magenschleimhaut, der anfällig für eine übermäßige Säureproduktion ist. Diese kann durch Arbeit, Stresszustände oder auch durch Fasten ausgelöst werden. In wissenschaftlichen Studien wurden bei Pferden, die zuvor gastroskopisch unauffällig waren, nach einer Nahrungspause von zwölf bis 24 Stunden erste Anzeichen von Geschwüren festgestellt. "Daher ist eine kontinuierliche Futteraufnahme über den Tag die beste Vorbeugung", erklärt Long. Eine Futterpause von sechs bis acht Stunden über die Nacht stellt jedoch kein Problem dar und ist eines der vielen unspezifischen Anzeichen für EGUS.
Lösungen bei EGUS
Für Pferde, die leichtfuttrig sind, sollten Lösungen in Form von "Slowfeed"-Futtersystemen gefunden werden. Dr. Long ist der Meinung, dass Pferde idealerweise viel Zeit auf der Weide verbringen sollten. Es ist jedoch zu bedenken, dass je nach Gruppenzusammenstellung auch bei der Weidehaltung Stress für Pferde entstehen kann.
Die Zufütterung Carbonathaltiger (und damit Säure-puffernder) Substanzen wie Calciumcarbonat oder Natriumbicarbonat kann den pH-Wert im Magen erhöhen und insbesondere in Stresssituationen unterstützen. Natürliche Mineralquellen sind hierfür Kalkalgen wie Lithothamnium calcareum. Auch Pflanzen-Extrakte wie Kamillenblüte oder Fenchel könenn die Regeneration der Magenschleimhaut sowie die Abwehrkraft verbessern.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass EGUS eine häufig unterdiagnostizierte Erkrankung ist, die eine hohe Beobachtungsgabe und Einschätzungsfähigkeit von Pferdehaltern erfordert. Tierärztinnen sollten immer im Hinterkopf behalten, dass EGUS bei Pferden mit unklaren Krankheitssymptomen eine mögliche Ursache sein kann. Ergänzungsmittel wie EquiMove gastro können eine sehr gute Ergänzung der Fütterung darstellen.